29.04.2024

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Deutsche Kommunistische Partei Karlsruhe





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Aufruf zum 1. Mai 2021

Mit Mut und Solidarität – Für eine Zukunft ohne Krisen

Pandemie und Kapitalismus

Seit einem Jahr stecken wir in einer weltweiten Pandemie fest. Noch vor zwei Jahren hätten sich kaum jemand von uns vorstellen können, dass Geschäfte schließen, Ausgangssperren verhängt werden oder wir uns nur noch mit Abstand und Masken im öffentlichen Raum bewegen können. Uns wurde immer suggeriert, dass es in unserem Land keine großen Katastrophen geben kann. Doch der Kapitalismus war noch nie ein sicheres System. Das die Entstehung eines Virus zu einer so immensen weltweiten Katastrophe führt, ist eben genau sein Verschulden. Die immer weiter voranschreitende Zerstörung unseres Planten, die Profitorientierung in lebenswichtigen Bereichen wie Gesundheit und Pflege oder auch das sinnlose Streben nach immer mehr, haben die Verbreitung des Virus befeuert.

Und eins ist uns Allen klar: All diese Probleme gab es auch schon vor Corona. Klar ist auch, dass sich in der jetzigen Situation die Lage vieler Menschen deutlich verschlechtert. Jede werktätige Person in der BRD kennt wohl jemand, dessen Leben während Corona den Bach runter ging: Millionen Menschen wurden in Kurzarbeit geschickt oder gleich entlassen, fast zwei Millionen sind erkrankt, Zehntausende gestorben. Menschen sitzen isoliert daheim, sofern sie sich ihre Miete noch leisten können, häusliche Gewalt, Depressionen und Selbstmorde nehmen zu. Das Problem ist dabei nicht ein neu entstandener Virus, sondern wie unser profitorientiertes System darauf reagiert.

Wer profitiert und wer verliert?

Wenn in diesem Kontext Politiker:innen und Wirtschaftsbosse von Solidarität sprechen oder davon, dass wir alle im selben Boot sitzen, verhöhnen sie damit die Menschen. Das einzige Boot, in dem sie sitzen, fährt sie zum Urlaub auf die private Insel. Auf der anderen Seite erkranken und sterben arme Menschen deutlich häufiger am Coronavirus. In unserer Freizeit sollen wir Kontakte vermeiden und das ist auch sinnvoll. Aber noch immer arbeiten Millionen in Fabriken, Büros und an den Kassen, in Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen, obwohl die meisten Infektionen auf der Arbeit passieren und zwar von Anfang an. Weshalb? Weil die Banken und Konzerne auch weiterhin nicht auf Profit verzichten möchten.

Gegen die Profiteur:innen der Krise! Gegen die Banken und Konzerne!

Profite aber kommen nicht aus dem Nichts! Sie müssen erarbeitet werden – von uns! Von den lohnabhängig Beschäftigten. Die Banken und Konzerne stehen in ständiger Konkurrenz untereinander. Ständig senken sie ihre Kosten, d.h. sie drücken die Löhne soweit, dass es immer häufiger nicht mehr zum Leben reicht. Die Kapitalist:innen eint das Interesse, unsere Löhne zu drücken, um die eigenen Profite zu maximieren. Uns, als Werktätige, vereint das Interesse, die Löhne zu erhöhen, soziale Errungenschaften zu verteidigen und die Bedrohungen zu beseitigen, die einer lebenswerten Zukunft im Wege stehen. Solange wir aber nicht selbst entscheiden können wie und was wir produzieren, wie wir leben und arbeiten möchten, sondern stattdessen in der Lohnarbeit gefangen sind, kommen wir nicht wirklich weiter. Darin besteht der Klassenwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit – diese Interessen sind unvereinbar!

Es geht auch anders

Uns wird seit Jahren vermittelt, es gäbe keine andere Lösung, der Kapitalismus sei alternativlos. Das ist hausgemachter Unsinn. Die Entwicklung eines rettenden Impfstoffes ist da wohl das beste Beispiel. Schon letztes Frühjahr gab es ein finnisches Impfstoffrezept. Dieses hätte keine Profite gemacht, also wurde es verworfen. Die Rettung war zu billig für Investitionen. Stattdessen machen Pharmakonzerne wie Pfizer und Moderna mit Menschenleben jetzt den großen Gewinn. Wäre die Ausrichtung der Forschung eine Überlegung nach menschlichen Bedürfnissen und nicht nach Profitinteressen, wären wir in Sachen Pandemiebekämpfung schon um einiges weiter. Aber wer die Produktionsmittel besitzt, bestimmt darüber was produziert wird und was nicht.

Veränderung nur von unten

Die Eigentumsverhältnisse sind jedoch nicht unantastbar. Sie sind veränderbar. Eine wirkliche Veränderung ist aber in diesem System nicht möglich und die Profiteur:innen haben daran auch gar kein Interesse. Wenn wir wirklich ein gutes Leben für alle erreichen möchten, müssen wir es uns selbst erkämpfen. Wir arbeiten in den Krankenhäusern oder in der Pflege, erziehen die Kinder, entsorgen den Müll, füllen die Regale, stehen an den Kassen, produzieren die Waren. Wir halten das System am laufen und nur wir können es auch abschaffen.

Mit Mut und Solidarität

Was es dazu braucht ist ein Zusammenschluss aller, die kein Interesse am Kapitalismus haben und aller Menschen die von diesem System kein gutes Leben zu erwarten haben. Wir müssen erkennen, dass dies die allermeisten Menschen betrifft und daher Konkurrenz und Spaltung durch Solidarität und Kollektivität ersetzen. Die Arbeitskämpfe der Kolleg:innen in den verschiedenen Branchen unterstützen ist ein Anfang dafür. Eine wirkliche Gegenmacht wird sich nur von unten und gemeinsam mit allen Lohnabhängigen aufbauen.

Schon seit über 100 Jahren gehen am 1. Mai Menschen auf die Straße. Überall auf der Welt kämpfen Arbeiter:innen für ihre Rechte. Für ein gutes Leben – Arbeit, Frieden, intakte Umwelt und internationale Solidarität.

Als Klasse wollen wir die Fabriken in unseren Händen, die Häuser in denen wir wohnen, Gesundheit statt Profit und ein Ende der Ausbeutung für eine Zukunft ohne Krisen.

Heraus zum 1. Mai!

Bündnis für einen antikapitalistischen 1. Mai in Karlsruhe

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2021-04-21 20:19:50

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